Mrzeżyno (deutsch Treptower Deep) ist ein kleines Seebad im Westpommern (Gemeinde Trzebiatow/Treptow), das ca. 1600 Einwohner zählt. Es liegt an der Mündung des Flusses Rega, ca. 15km von Kolobrzeg (Kolberg) entfernt. Aufgrund der fehlenden Industrie ist Mrzezyno ein idealer Erholungsort.
Seine Anfänge reichen bis ins XV Jahrhundert hinein. In der zweiten Hälfte des XV Jahrhundert baute Trzebiatow, das der Hanse angehörte, an der Mündung der Rega seinen Hafen. Das ehemalige Fischerdorf begann sich rasch zu entwickeln. 1538 lebten in Mrzezyno 19 Familien, 1587 waren es schon 24. Ende XVIII Jahrhundert verlor der Hafen an seiner Bedeutung. Im XIX Jahrhundert wird die Ostsee für die Touristischen Zwecke neu entdeckt. Zu den ersten Badegästen in Deep (so hieß Mrzezyno vor dem Krieg) gehören u.a. Gebhard von Blücher und Otto Bismarck. 1843 erschien die erste Nummer der Zeitung "Deeper Strandläufer", die über touristische Attraktionen und Strandleben in Deep berichtete. Erwähnenswert sind die damaligen Sitten: um 6 Uhr genossen erst Männer das Meeresbad, zwischen 8 und 10 Uhr waren die Damen an der Reihe, nachmittags nahmen beide Geschlechter am Strandleben teil. 1912 wurde die Schmalspurbahn gebaut, die Trzebiatow mit Deep verband. Die Besucherzahl stieg bis auf ca. 2500. In den Jahren 1924-1935 lebte der damals bekannte Maler Lionell Feininger. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deep in Mrzezyno umbenannt. Zwischen 1950 und 1950 war Mrzezyno ein militärisches Sperrgebiet und somit für die Badegäste unzugänglich.
Heute ist Mrzezyno ein gemütliches Seebad, das Tausende von Touristen alljährlich anzieht. Sein breiter, feinsandiger Strand, reizvolle Kiefernwälder und das gesunde Mikroklima garantieren einen gelungenen Erholungsaufenthalt. Es gibt in Mrzezyno einen malerischen Fischerhafen. Sehenswert ist auch die neogotische St. Petrus und Paulus Kirche mit schönen Glasmosaiken. In der Zabytkowa-Strasse befindet sich ein Fischerhaus aus dem XIX Jahrhundert, das ins Denkmalregister eingetragen ist.
